Mittwoch, 27. Juni 2012

Beijing - das Hostel war cool!

Hello again, ich sag einfach hello again!


Nach einem super Wochenende in Peking sind wir zurück im schönen Shanghai und wieder voll im Unileben. Deshalb nutze ich mal eben die Mittagspause, um ein wenig zu "bloggen" (für die etwas älteren Leser: "zu schreiben").
Hostel
An dieser Stelle folgt nun der gnadenlose Insiderbericht über Beijing (oder im Volksmund "Peking" genannt). Für den, der es noch nicht weiss: Peking ist die Hauptstadt von China, also ein Pflichtbesuch für jeden China-Reisenden. Unser Trip begann bereits Donnerstag Abend, denn Freitag war "Drachenboot-Fest" und somit frei für die meisten Menschen in China (Annahme der Redaktion). Der Zug verließ Shanghai um 17:55 Uhr von Hongqiao (dem Bahnhof) und erreichte Peking etwa gegen 0:00 Uhr (1500km Strecke, durchschnittlich sind wir mit 300 km/h unterwegs gewesen). Angekommen in Peking wurden wir erstmal von Regen und dreisten Taxifahrern empfangen: Kein Taxifahrer lies einen Preis unter 100 Yuan für eine Fahrt zum Hostel mit sich vereinbaren. Da wir in einer misslichen Lagen waren (keine Metro mehr um die Uhrzeit, keine Terrorrikscha in der nähe) mussten wir den überteuerten Preis in kauf nehmen und sind los  zum Hostel (ok, es sind im Endeffekt auch "nur" 4€ pro Person gewesen, aber normal wäre die Hälfte gewesen, wenn nicht sogar weniger).
Man beachte die "dicken" Matratzen
Angekommen im "Sanlitun Youth Hostel" wurden wir mal wieder positiv überrascht: Das Hostel wirkte sehr sauber, strahlte ein sehr entspanntes Flair aus und das Personal konnte richtig gut Englisch! Die Nacht nutzten wir direkt um uns mit der Umgebung bekannt zu machen, die anderen "Hostelianer" kennenzulernen und Trips für den weiteren Aufenthalt zu planen. Gegen 3 Uhr nach ein paar leckeren "Draft-Beer" ging es in unser 4er Dorm. Eigentlich war geplant für die erste Nacht (und für die folgenden Nächte) in einem 3-Bett Zimmer Ensuit (also mit eigenem Abort) zu übernachten, aber es gab irgendwie ein Problem und naja, die erste Nacht war "rustikal". Jedes mal wenn sich einer von uns gewendet hat, konnten die anderen das gut hören, denn die Betten haben gequietscht wie eine sterbenden Katze. Trotzdem sehr spaßig!  




Ganz im China Style!
Den nächsten morgen gingen wir ruhig an, die Nacht war ja schließlich kurz. Haben erstmal unser neues Zimmer bezogen und gleich nochmal "50% Rabatt Gutscheine" für Bier bekommen (sauber!). Nach einem leckeren "American Breakfast" mit ordentlich Bacon und weiteren gesunden Sachen ging es los in die Stadt. Das erste Ziel sollte die "Verbotene Stadt" im Herzen von Peking sein. Wir gingen also los und stellten direkt fest, dass Peking ein bisschen "nebliger" als Shanghai ist, aber an dieser Stelle soll es auch genug mit dem "Mimimi" sein (der Jahrgang 2009 hat schon gemeint, wir würden zu viel heulen wegen dem Smog). 
Da liegt der gute alte Mao begraben!
Mit der Metro ging es Richtung Qianmen, dem Stadttor von Beijing. Wir liefen über den "Platz des himmlischen Friedens" und folgten den Massen in die Verbotene Stadt.......nicht. Also genauer gesagt standen wir direkt vor dem Eingang, aber die Stadt hätte nur noch eine halbe Stunde aufgehabt und jeder Hostelbesucher meinte im voraus zu uns, dass die Stadt nicht wirklich spannend ist, aber halt sehr sehr groß. Wir haben uns einfach gesagt: "Morgen halt!". Anstatt in einer halben Stunde durch die Verbotene Stadt zu heizen, sind wir um die Mauer der Stadt gelaufen und haben Bekanntschaft mit zwei Anwärtern der Triaden gemacht. Die zwei jungen Burschen (ich schätze mal 18 Jahre alt) wollten ganz nett ein Bier mit uns trinken (kurze Erklärung: Wenn man in China höflich gefragt wird, ob man gerne ein Bier trinken möchte, oder vielleicht einen Tee - STOP! Das sind die typischen Abzocker, am Ende darf man für seinen Tee eine riesen Summe zahlen, sonst gibt's auf die Backen. Diese spannende Erfahrung durften schon ein paar aus unserer Gruppe machen.). 
iGude Mao!
Verbotene Stadt ( © Kupschi)
Da wir wussten, dass die zwei Kerle uns abziehen wollten, haben wir ihr doofes Spiel einfach mal mitgespielt und gefragt was denn ein Bier kosten würde: 20 Yuan! Na gut, in einer Bar ganz okay, das Büchsenbier beim Ling Long an der Ecke würde etwa 2-3 Yuan kosten, aber wir wussten ganz genau, dass wir am Ende noch eine "0" an die 20 hängen dürften. Deshalb meinten wir, dass das Bier zu teuer ist und kein Interesse hätten. Da wurde einer der beiden sauer und verzog sein Gesicht wie ein bissiger Dackel! Er fauchte und knurrte los, knackste mit seinem Kopf. Ich nehme an, dass er uns damit einschüchtern wollte, dabei waren die zwei zusammen so schwer wie ich und wirkten eher wie Karaoke Sänger. Die Situation war lächerlich, aber jeder von uns (JT, Jerrik und ich halt) hatte diesen einen Gedanken im Kopf: "Was ist, wenn er Kung Fu kann...?". 
Die Sache beschäftigte mich, da stand dieser tollwütige Dackel im Pudelkostüm vor Jerrik und fauchte wie ein Stachelschwein....hmm was ist, wenn das alles zu seinem Kampfstil gehört? Vielleicht ein ganz seltener Stil...es konnte sich hierbei um die Kunst des "Verwirrten-Erdmännchens" gehandelt haben, aber ich möchte keinen falschen Behauptungen nachgehen.
Nun denn, die Situation drohte zu eskalieren, der vermeintliche "Sifu" (Meister der Kampfkunst)
wurde immer fieser und fletschte mit den Zähnen, ich signalisierte, dass wir besser gehen, bevor ich mir noch vor Lachen in die Hose mache oder mich der Kampfdackel anfällt (wer weiss schon, was die alles für Krankheiten haben!). 
Der Weg zurück führte uns zu einem echten Highlight: Der Markt für die wirklich "leckeren Sachen" ! Ich werde jetzt einfach mal ein paar Bilder folgenden lassen, denn die Impressionen sind schwer zu beschreiben :-P
Zur Info: Wir haben fast alles probiert ;)



Die armen haben sogar noch gelebt (und geschmeckt!)

Skorpion!!!

Aal!

Schlabber!

Lecker, Spinne am Spieß!

Jaaaa ;)

Kleiner Hai, dimm dimm, ...

Pfui!




Nach dem Festmahl ging es zurück ins Hostel. Dort sahen wir wieder ein paar Gesichter aus der letzten Nacht, u.a. auch zwei Programmierer von HSBC (Bank) aus London, welche uns bereits mega spannende, verrückte und total lustige Stories erzählt hatten. Die Themen gingen über allgemeine Sachen des Lebens, aber eine Sache ist hängen geblieben: Kambodscha!
Kambodscha ist/muss das verrückteste Land der Welt sein! Dort kann man anscheinend für ein paar Dollar mit einem Raketenwerfer (ja verdammt, mit einem Raketenwerfer!) auf Kühe schiessen. Des weiteren gibt es die Option "AK.47 auf Hühner" oder "Fröhliches Handgranaten werfen". Zu beachten ist, dass man vorher die lokalen Freunde des Terrors fragt, wer die "besten" Handgranaten hat, es könnte ansonsten passieren, dass man nicht mehr zum Wurf kommt. Das schönste an den Stories war aber die Art und Weise, wie die zwei erzählt haben: "Oh man, you can shoot with a bloody RPG on a bloody cow! Why not shooting on a bloody tree - no a bloody fucking cow!" (ich hoffe, ich habe den O-Ton einigermaßen getroffen!). Super lustig, denke da sollte man mal Urlaub machen!
Na gut, diesmal ging es nicht so lang, denn eine spannende Action stand für Samstag an:

Die Chinesisch Mauer!


Die Mauer muss weg...fällt aus!
Steil ging es hoch!

Jap, ganz schön!


Mauer mal anders!
Hey, ne Mauer!























Ungewohnt früh mussten wir unsere Betten verlassen, denn die Reise zur "Great Wall" (wie sie genannt wird) sollte 1,5h dauern und nicht so ganz angenehm werden. Wir drei betraten den Bus und stellten schnell fest: Made for very small people! Selbst ich mit meinen 1,80m (*räusper') hatte Probleme, man saß halt "auf Press". Am besten hatte es aber Jonas getroffen. Der Gute durfte neben "Mike" sitzen. Mike war ein Ami, etwa 20 Jahre alt, groß, breit und vor allem: total dicht! Morgens um 8 Uhr saß er mit ner großen Flasche Bier im Bus und war noch/wieder stark alkoholisiert (im Ernst: der Kerl war stramm wie eine C-Liga Fussballmannschaft nach dem Aufstieg!). Mike, so haben wir ihn übrigens getauft, lag leider direkt hinter mir, sodass ich riesen Angst hatte, dass der Ami mich am Ende mit seinem Abendessen überschütten könnte. Zum Glück blieb dieses Szenario aus. Benebelt von Mike's Ausdünstungen kamen wir an der Mauer an - puh! Die Gegend war sehr schön, viel Gestrüpp , Wald, Berge und nette Menschen die einem den gleichen Mist wie in Shanghai auf dem Fake Market verkaufen wollten. Für uns gab es zwei Optionen: Entweder fährt man mit einer Art Sessellift hoch auf die Mauer und am Ende auch wieder runter, oder man ist ein echter Kämpfer und läuft hoch - wir sind gelaufen (als Einzige!). Ich sage es gleich: Es war wirklich steil, aber nach sportlichen 15-20 Minuten war man auf dem Gemäuer.
Für die Fans!
Oben angekommen war man erstmal überwältigt! Die Mauer ist also nicht zu Unrecht ein Weltwunder! Leider war es sehr neblig, sodass die Sicht eingeschränkt war, dies konnte die besondere Atmosphäre aber nicht mindern. Wir krackselten also los und schauten was die Mauer so konnte. Auf der Agenda für diesen besonderen Tag stand ein ganz wichtiger Punkt: Flunkyball (Anleitung) auf der Chinesischen Mauer, denn Jerrik brauchte für seine "Liste" (ich berichtete bereits) ein einmaliges Foto! Gesagt, getan! Eine Runde dieses völkervereinigenden Spiels wurde zelebriert und viele Chinesen teilten die Euphorie mit uns. Am Ende konnte nur einer Siegen...ich! Durchgeölt von Krackseln und "Flunken" pausierten wir kurz um alsbald den höchsten Punkt zu erklimmen (zumindest der höchste in der nähe!). Dort oben angekommen ginge es zurück, denn die Zeit auf der Mauer war schon um und ein feines Mittagessen mit der gesamten Reisegruppe aus dem Bus (also auch mit Mike) stand an.
Am runden Tisch zum Mittag angekommen trafen wir zwei Geschwister aus den USA (Montana), welche uns einiges über ihre Reise durch Asien erzählten. Hierbei kam raus, dass sie auch in Kambodscha waren und uns dadurch die skurrilen Geschichten von "Raketenwerfer auf Kühe", "Kalaschnikow auf Hühner" und "Handgranaten Weitwurf" bestätigen konnten. Was gibt es nur für fertige Länder auf der Welt :D
Auch Mike war an einem Nachbartisch. Ich ging die ganze Zeit davon aus, dass er die Zeit auf der Mauer zum Ausnüchtern genutzt hatte - ähmm Pusteblume! Der gute Mike hatte wieder eine Pulle Bier in der Hand und machte einfach weiter! Ok, das nenne ich konsequent! Ein Mann, ein Wort (Bier?).
Während der Rückfahrt saß Mike alleine (wer hätte das gedacht, wo ja jeder Mitfahrer über seinen "Zustand" bescheid wusste). Das einzige Mädchen, welches sich neben ihn setzen wollte, wurde mit stillen "Nein, nicht, renn weg!" - Gestiken von den Leuten hinter Mike gewarnt. Die Fahrt über hatte er halbnackt geschlafen, naja, immer noch besser als Rückwärtsessen!


Den Abend im Hostel verbrachten wir im Hostel und kurz auf der Sanlitun Kneipenstraße (die fanden wir aber eher nicht so toll). Im Hostel lernten wir Jochem aus Holland kennen, welcher mit seinen 18 Jahren bereits über 4 Monate in Asien unterwegs war und uns absolut verrückte Geschichten erzählt hatte. Ich glaube er hat bei uns 3en den größten Eindruck hinterlassen, denn er war wirklich sehr schlau und wusste irgendwie zu jedem Thema mehr zu sagen als wir (ich gehe davon aus, dass er auch mehr über BWL und IT weiss als wir!). Ein wirklich cooler Typ. Und er hatte ein Longboard (deswegen war er mir direkt aufgefallen). Sonntag ging es nochmal in die Stadt, habe mir ebenfalls ein kleines Longboard (ja das gibt es, kleine "Longboards") gekauft und danach gab es noch Peking Ente in der Lite-Version (wir hatten nicht mehr viel Zeit und eine ganze Ente hätte 1h gebraucht, daher nur so ne Art Snack).
Mit dem Zug ging es dann wieder zurück ins schöne Shanghai. Gegen 22:30 Uhr waren wir da und quälten uns noch in die letzte Metro mit gefühlt 1 Millionen Chinesen. War aber lustig!
Mein Fazit zu Peking: Coole Stadt, wenn das Wetter mitmacht, wir hatten viel Regen und Smog. Das Hostel und die Mauer waren spitze und haben somit alles rausgehauen. Was ich gerne noch gesehen hätte wäre der Summerpalace gewesen, aber den liesen wir aufgrund von Regen am Sonntag ausfallen. Ok, so scharf waren wir auch nicht drauf :-P Ich bin im Ganzen sehr froh darüber, dass wir in Shanghai für die Zeit sind, Peking wäre nicht ganz meins.


Ein wenig zum heutigen Tag (Mittwoch)!
Heute hatten wir einen s.g. "Business Visit" bei Baosteel. Kurze Infos zu dem Laden: Baosteel ist das zweitgrößte chinesische Eisen und Stahlunternehmenskonglomerat und ist staatseigener Betrieb. Das Werksgelände ist größer als der Staat Macau! Verrückt!
Hot!
Als wir mit dem Bus auf das Werksgelände sind hat man direkt die fröhlichen Gesicher der Aniliner unter uns bemerkt. Sie dachten alle nur: Zuhause! Warum? Ja ganz einfach, es sah halt aus wie das Werksgeländer der BASF! Überall hat es gedampft, es gab endlos lange Rohre, ab und zu hat ein Turm gefackelt und komsiche Geräusche stimmten einen heimatlich ein! Super war das! Der erste Stopp ging in eine riesige (und wirklich riesige) Halle, wo aus gewaltigen Metallblöcken riesige "Metallrollen" gefertigt wurden. Einfach mal die Bilder anschauen, es war richtig gut! Glaube jeder war von der "Schwerindustrie" begeistert und wie die Maschinen (von Siemens) das glühende Metall formten. Man führte uns noch zum werkseigenen Hafen und dann ging es auch recht flott heim.






Da wirds geformt und gekühlt!
Einfach nur riesig!




Und hier wird es zu einer Rolle verarbeitet!

Noch mal näher!
Feddisch!





















So, ich muss jetzt leider Business Intelligence lernen (hört sich cool an, ist es aber nicht!), morgen steht Klausur an :-/
Beste Grüße, freue mich riesig auf das Spiel gegen Italien ;-) Da geht es wieder in den "Spot" und die anschließende HUMBA Parade auf der Straße wird sicher auch kommen!


Bis denn,


Michael


Funde des Tages


Haben wir uns dran gehalten!

Wenn mal das Handy leer ist - kein Thema!

Bei so einem Gefährt Respekt vor der Staatsgewalt? Neeee :D


P.S.: Keine Ahnung warum man so viele Lücken in diesem Eintrag findet, der Editor zeigt es schön an! 
Also mir Leberwurst!

3 Kommentare:

  1. Schummel deine 1,79m gefälligst nicht zu einer 1,80!!!

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  2. Wo ist das Bild vom Board?! ;)

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  3. @Denanny: Deswegen auch das *räusper* ;-)

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