Mittwoch, 27. Juni 2012

Beijing - das Hostel war cool!

Hello again, ich sag einfach hello again!


Nach einem super Wochenende in Peking sind wir zurück im schönen Shanghai und wieder voll im Unileben. Deshalb nutze ich mal eben die Mittagspause, um ein wenig zu "bloggen" (für die etwas älteren Leser: "zu schreiben").
Hostel
An dieser Stelle folgt nun der gnadenlose Insiderbericht über Beijing (oder im Volksmund "Peking" genannt). Für den, der es noch nicht weiss: Peking ist die Hauptstadt von China, also ein Pflichtbesuch für jeden China-Reisenden. Unser Trip begann bereits Donnerstag Abend, denn Freitag war "Drachenboot-Fest" und somit frei für die meisten Menschen in China (Annahme der Redaktion). Der Zug verließ Shanghai um 17:55 Uhr von Hongqiao (dem Bahnhof) und erreichte Peking etwa gegen 0:00 Uhr (1500km Strecke, durchschnittlich sind wir mit 300 km/h unterwegs gewesen). Angekommen in Peking wurden wir erstmal von Regen und dreisten Taxifahrern empfangen: Kein Taxifahrer lies einen Preis unter 100 Yuan für eine Fahrt zum Hostel mit sich vereinbaren. Da wir in einer misslichen Lagen waren (keine Metro mehr um die Uhrzeit, keine Terrorrikscha in der nähe) mussten wir den überteuerten Preis in kauf nehmen und sind los  zum Hostel (ok, es sind im Endeffekt auch "nur" 4€ pro Person gewesen, aber normal wäre die Hälfte gewesen, wenn nicht sogar weniger).
Man beachte die "dicken" Matratzen
Angekommen im "Sanlitun Youth Hostel" wurden wir mal wieder positiv überrascht: Das Hostel wirkte sehr sauber, strahlte ein sehr entspanntes Flair aus und das Personal konnte richtig gut Englisch! Die Nacht nutzten wir direkt um uns mit der Umgebung bekannt zu machen, die anderen "Hostelianer" kennenzulernen und Trips für den weiteren Aufenthalt zu planen. Gegen 3 Uhr nach ein paar leckeren "Draft-Beer" ging es in unser 4er Dorm. Eigentlich war geplant für die erste Nacht (und für die folgenden Nächte) in einem 3-Bett Zimmer Ensuit (also mit eigenem Abort) zu übernachten, aber es gab irgendwie ein Problem und naja, die erste Nacht war "rustikal". Jedes mal wenn sich einer von uns gewendet hat, konnten die anderen das gut hören, denn die Betten haben gequietscht wie eine sterbenden Katze. Trotzdem sehr spaßig!  




Ganz im China Style!
Den nächsten morgen gingen wir ruhig an, die Nacht war ja schließlich kurz. Haben erstmal unser neues Zimmer bezogen und gleich nochmal "50% Rabatt Gutscheine" für Bier bekommen (sauber!). Nach einem leckeren "American Breakfast" mit ordentlich Bacon und weiteren gesunden Sachen ging es los in die Stadt. Das erste Ziel sollte die "Verbotene Stadt" im Herzen von Peking sein. Wir gingen also los und stellten direkt fest, dass Peking ein bisschen "nebliger" als Shanghai ist, aber an dieser Stelle soll es auch genug mit dem "Mimimi" sein (der Jahrgang 2009 hat schon gemeint, wir würden zu viel heulen wegen dem Smog). 
Da liegt der gute alte Mao begraben!
Mit der Metro ging es Richtung Qianmen, dem Stadttor von Beijing. Wir liefen über den "Platz des himmlischen Friedens" und folgten den Massen in die Verbotene Stadt.......nicht. Also genauer gesagt standen wir direkt vor dem Eingang, aber die Stadt hätte nur noch eine halbe Stunde aufgehabt und jeder Hostelbesucher meinte im voraus zu uns, dass die Stadt nicht wirklich spannend ist, aber halt sehr sehr groß. Wir haben uns einfach gesagt: "Morgen halt!". Anstatt in einer halben Stunde durch die Verbotene Stadt zu heizen, sind wir um die Mauer der Stadt gelaufen und haben Bekanntschaft mit zwei Anwärtern der Triaden gemacht. Die zwei jungen Burschen (ich schätze mal 18 Jahre alt) wollten ganz nett ein Bier mit uns trinken (kurze Erklärung: Wenn man in China höflich gefragt wird, ob man gerne ein Bier trinken möchte, oder vielleicht einen Tee - STOP! Das sind die typischen Abzocker, am Ende darf man für seinen Tee eine riesen Summe zahlen, sonst gibt's auf die Backen. Diese spannende Erfahrung durften schon ein paar aus unserer Gruppe machen.). 
iGude Mao!
Verbotene Stadt ( © Kupschi)
Da wir wussten, dass die zwei Kerle uns abziehen wollten, haben wir ihr doofes Spiel einfach mal mitgespielt und gefragt was denn ein Bier kosten würde: 20 Yuan! Na gut, in einer Bar ganz okay, das Büchsenbier beim Ling Long an der Ecke würde etwa 2-3 Yuan kosten, aber wir wussten ganz genau, dass wir am Ende noch eine "0" an die 20 hängen dürften. Deshalb meinten wir, dass das Bier zu teuer ist und kein Interesse hätten. Da wurde einer der beiden sauer und verzog sein Gesicht wie ein bissiger Dackel! Er fauchte und knurrte los, knackste mit seinem Kopf. Ich nehme an, dass er uns damit einschüchtern wollte, dabei waren die zwei zusammen so schwer wie ich und wirkten eher wie Karaoke Sänger. Die Situation war lächerlich, aber jeder von uns (JT, Jerrik und ich halt) hatte diesen einen Gedanken im Kopf: "Was ist, wenn er Kung Fu kann...?". 
Die Sache beschäftigte mich, da stand dieser tollwütige Dackel im Pudelkostüm vor Jerrik und fauchte wie ein Stachelschwein....hmm was ist, wenn das alles zu seinem Kampfstil gehört? Vielleicht ein ganz seltener Stil...es konnte sich hierbei um die Kunst des "Verwirrten-Erdmännchens" gehandelt haben, aber ich möchte keinen falschen Behauptungen nachgehen.
Nun denn, die Situation drohte zu eskalieren, der vermeintliche "Sifu" (Meister der Kampfkunst)
wurde immer fieser und fletschte mit den Zähnen, ich signalisierte, dass wir besser gehen, bevor ich mir noch vor Lachen in die Hose mache oder mich der Kampfdackel anfällt (wer weiss schon, was die alles für Krankheiten haben!). 
Der Weg zurück führte uns zu einem echten Highlight: Der Markt für die wirklich "leckeren Sachen" ! Ich werde jetzt einfach mal ein paar Bilder folgenden lassen, denn die Impressionen sind schwer zu beschreiben :-P
Zur Info: Wir haben fast alles probiert ;)



Die armen haben sogar noch gelebt (und geschmeckt!)

Skorpion!!!

Aal!

Schlabber!

Lecker, Spinne am Spieß!

Jaaaa ;)

Kleiner Hai, dimm dimm, ...

Pfui!




Nach dem Festmahl ging es zurück ins Hostel. Dort sahen wir wieder ein paar Gesichter aus der letzten Nacht, u.a. auch zwei Programmierer von HSBC (Bank) aus London, welche uns bereits mega spannende, verrückte und total lustige Stories erzählt hatten. Die Themen gingen über allgemeine Sachen des Lebens, aber eine Sache ist hängen geblieben: Kambodscha!
Kambodscha ist/muss das verrückteste Land der Welt sein! Dort kann man anscheinend für ein paar Dollar mit einem Raketenwerfer (ja verdammt, mit einem Raketenwerfer!) auf Kühe schiessen. Des weiteren gibt es die Option "AK.47 auf Hühner" oder "Fröhliches Handgranaten werfen". Zu beachten ist, dass man vorher die lokalen Freunde des Terrors fragt, wer die "besten" Handgranaten hat, es könnte ansonsten passieren, dass man nicht mehr zum Wurf kommt. Das schönste an den Stories war aber die Art und Weise, wie die zwei erzählt haben: "Oh man, you can shoot with a bloody RPG on a bloody cow! Why not shooting on a bloody tree - no a bloody fucking cow!" (ich hoffe, ich habe den O-Ton einigermaßen getroffen!). Super lustig, denke da sollte man mal Urlaub machen!
Na gut, diesmal ging es nicht so lang, denn eine spannende Action stand für Samstag an:

Die Chinesisch Mauer!


Die Mauer muss weg...fällt aus!
Steil ging es hoch!

Jap, ganz schön!


Mauer mal anders!
Hey, ne Mauer!























Ungewohnt früh mussten wir unsere Betten verlassen, denn die Reise zur "Great Wall" (wie sie genannt wird) sollte 1,5h dauern und nicht so ganz angenehm werden. Wir drei betraten den Bus und stellten schnell fest: Made for very small people! Selbst ich mit meinen 1,80m (*räusper') hatte Probleme, man saß halt "auf Press". Am besten hatte es aber Jonas getroffen. Der Gute durfte neben "Mike" sitzen. Mike war ein Ami, etwa 20 Jahre alt, groß, breit und vor allem: total dicht! Morgens um 8 Uhr saß er mit ner großen Flasche Bier im Bus und war noch/wieder stark alkoholisiert (im Ernst: der Kerl war stramm wie eine C-Liga Fussballmannschaft nach dem Aufstieg!). Mike, so haben wir ihn übrigens getauft, lag leider direkt hinter mir, sodass ich riesen Angst hatte, dass der Ami mich am Ende mit seinem Abendessen überschütten könnte. Zum Glück blieb dieses Szenario aus. Benebelt von Mike's Ausdünstungen kamen wir an der Mauer an - puh! Die Gegend war sehr schön, viel Gestrüpp , Wald, Berge und nette Menschen die einem den gleichen Mist wie in Shanghai auf dem Fake Market verkaufen wollten. Für uns gab es zwei Optionen: Entweder fährt man mit einer Art Sessellift hoch auf die Mauer und am Ende auch wieder runter, oder man ist ein echter Kämpfer und läuft hoch - wir sind gelaufen (als Einzige!). Ich sage es gleich: Es war wirklich steil, aber nach sportlichen 15-20 Minuten war man auf dem Gemäuer.
Für die Fans!
Oben angekommen war man erstmal überwältigt! Die Mauer ist also nicht zu Unrecht ein Weltwunder! Leider war es sehr neblig, sodass die Sicht eingeschränkt war, dies konnte die besondere Atmosphäre aber nicht mindern. Wir krackselten also los und schauten was die Mauer so konnte. Auf der Agenda für diesen besonderen Tag stand ein ganz wichtiger Punkt: Flunkyball (Anleitung) auf der Chinesischen Mauer, denn Jerrik brauchte für seine "Liste" (ich berichtete bereits) ein einmaliges Foto! Gesagt, getan! Eine Runde dieses völkervereinigenden Spiels wurde zelebriert und viele Chinesen teilten die Euphorie mit uns. Am Ende konnte nur einer Siegen...ich! Durchgeölt von Krackseln und "Flunken" pausierten wir kurz um alsbald den höchsten Punkt zu erklimmen (zumindest der höchste in der nähe!). Dort oben angekommen ginge es zurück, denn die Zeit auf der Mauer war schon um und ein feines Mittagessen mit der gesamten Reisegruppe aus dem Bus (also auch mit Mike) stand an.
Am runden Tisch zum Mittag angekommen trafen wir zwei Geschwister aus den USA (Montana), welche uns einiges über ihre Reise durch Asien erzählten. Hierbei kam raus, dass sie auch in Kambodscha waren und uns dadurch die skurrilen Geschichten von "Raketenwerfer auf Kühe", "Kalaschnikow auf Hühner" und "Handgranaten Weitwurf" bestätigen konnten. Was gibt es nur für fertige Länder auf der Welt :D
Auch Mike war an einem Nachbartisch. Ich ging die ganze Zeit davon aus, dass er die Zeit auf der Mauer zum Ausnüchtern genutzt hatte - ähmm Pusteblume! Der gute Mike hatte wieder eine Pulle Bier in der Hand und machte einfach weiter! Ok, das nenne ich konsequent! Ein Mann, ein Wort (Bier?).
Während der Rückfahrt saß Mike alleine (wer hätte das gedacht, wo ja jeder Mitfahrer über seinen "Zustand" bescheid wusste). Das einzige Mädchen, welches sich neben ihn setzen wollte, wurde mit stillen "Nein, nicht, renn weg!" - Gestiken von den Leuten hinter Mike gewarnt. Die Fahrt über hatte er halbnackt geschlafen, naja, immer noch besser als Rückwärtsessen!


Den Abend im Hostel verbrachten wir im Hostel und kurz auf der Sanlitun Kneipenstraße (die fanden wir aber eher nicht so toll). Im Hostel lernten wir Jochem aus Holland kennen, welcher mit seinen 18 Jahren bereits über 4 Monate in Asien unterwegs war und uns absolut verrückte Geschichten erzählt hatte. Ich glaube er hat bei uns 3en den größten Eindruck hinterlassen, denn er war wirklich sehr schlau und wusste irgendwie zu jedem Thema mehr zu sagen als wir (ich gehe davon aus, dass er auch mehr über BWL und IT weiss als wir!). Ein wirklich cooler Typ. Und er hatte ein Longboard (deswegen war er mir direkt aufgefallen). Sonntag ging es nochmal in die Stadt, habe mir ebenfalls ein kleines Longboard (ja das gibt es, kleine "Longboards") gekauft und danach gab es noch Peking Ente in der Lite-Version (wir hatten nicht mehr viel Zeit und eine ganze Ente hätte 1h gebraucht, daher nur so ne Art Snack).
Mit dem Zug ging es dann wieder zurück ins schöne Shanghai. Gegen 22:30 Uhr waren wir da und quälten uns noch in die letzte Metro mit gefühlt 1 Millionen Chinesen. War aber lustig!
Mein Fazit zu Peking: Coole Stadt, wenn das Wetter mitmacht, wir hatten viel Regen und Smog. Das Hostel und die Mauer waren spitze und haben somit alles rausgehauen. Was ich gerne noch gesehen hätte wäre der Summerpalace gewesen, aber den liesen wir aufgrund von Regen am Sonntag ausfallen. Ok, so scharf waren wir auch nicht drauf :-P Ich bin im Ganzen sehr froh darüber, dass wir in Shanghai für die Zeit sind, Peking wäre nicht ganz meins.


Ein wenig zum heutigen Tag (Mittwoch)!
Heute hatten wir einen s.g. "Business Visit" bei Baosteel. Kurze Infos zu dem Laden: Baosteel ist das zweitgrößte chinesische Eisen und Stahlunternehmenskonglomerat und ist staatseigener Betrieb. Das Werksgelände ist größer als der Staat Macau! Verrückt!
Hot!
Als wir mit dem Bus auf das Werksgelände sind hat man direkt die fröhlichen Gesicher der Aniliner unter uns bemerkt. Sie dachten alle nur: Zuhause! Warum? Ja ganz einfach, es sah halt aus wie das Werksgeländer der BASF! Überall hat es gedampft, es gab endlos lange Rohre, ab und zu hat ein Turm gefackelt und komsiche Geräusche stimmten einen heimatlich ein! Super war das! Der erste Stopp ging in eine riesige (und wirklich riesige) Halle, wo aus gewaltigen Metallblöcken riesige "Metallrollen" gefertigt wurden. Einfach mal die Bilder anschauen, es war richtig gut! Glaube jeder war von der "Schwerindustrie" begeistert und wie die Maschinen (von Siemens) das glühende Metall formten. Man führte uns noch zum werkseigenen Hafen und dann ging es auch recht flott heim.






Da wirds geformt und gekühlt!
Einfach nur riesig!




Und hier wird es zu einer Rolle verarbeitet!

Noch mal näher!
Feddisch!





















So, ich muss jetzt leider Business Intelligence lernen (hört sich cool an, ist es aber nicht!), morgen steht Klausur an :-/
Beste Grüße, freue mich riesig auf das Spiel gegen Italien ;-) Da geht es wieder in den "Spot" und die anschließende HUMBA Parade auf der Straße wird sicher auch kommen!


Bis denn,


Michael


Funde des Tages


Haben wir uns dran gehalten!

Wenn mal das Handy leer ist - kein Thema!

Bei so einem Gefährt Respekt vor der Staatsgewalt? Neeee :D


P.S.: Keine Ahnung warum man so viele Lücken in diesem Eintrag findet, der Editor zeigt es schön an! 
Also mir Leberwurst!

Donnerstag, 21. Juni 2012

Mehr als 1 Monat im Wahn - ein kleines Resümee

Hallo Leute,

mittlerweile bin ich seit über einem Monat in China und habe bereits relativ viel von der Region rund um Shanghai gesehen. Ich wollte ein wenig über die lustigen und auch merkwürdigen Erfahrungen der letzten 30 Tage resümieren.
Jeder morgen ist immer noch ein "komischer" Start in den Tag. Man wacht in seinem nach einem Tag total verwüsteten Hotelzimmer auf (ich komme heim, die Bude ist sauber, alles ist ordentlich - ich schlafe ein, die Bude sieht aus wie das Kinderzimmer eines 3 Jährigen) und weiß genau, wenn man zurückt kommt ist wieder alles top. Wäre das doch auch so in Ludwigshafen! Allerdings ist dieser "zauberhafte" Service an den Wochenenden total unerwünscht, denn die Putzfrauen gehen davon aus, dass man auch Samstags oder Sonntags um 8 Uhr wach ist und auf seinen Reinigungsdienst wartet. Des öfteren habe ich es erlebt, dass ich nichts ahnend im Adamskostüm durch mein Zimmer gelaufen bin und auf einmal eine Stimme an der Tür ihr Erscheinen ankündigte: "Niiiiiiiii haoooo! Ching Chang chong.....ma?"

"NEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIN!!!"  -  "BUUUUUUU!"" - "NOOOOO!" - "Komm nicht rein!"

Selbstverständlich klappt es nicht (immer) mit der Völkerverständigung, aber im letzten Moment erreiche ich meistens das schützende Schloss, bevor die Klinke runter geht und die arme Frau in Schockstarre verfallen könnte!
Wenn ich dann angezogen und hübsch für die Uni bin, gehe ich los zum Frühstück (variable Besuche, je nach Lust und Laune) und danach zur Uni. Schon die erste Minute auf Shanghai's Straßen ist immer wieder surreal. Meist ist das erste was man hört ein komisches, widerliches Geräusch was ungefähr so klingt:
"Hrrrrrrrrrrrrr......pfffff!" (--> wer es nicht dekodieren kann: So klingt es wenn man eine Menge "grünen Schleim" aus seiner Kehle, zum anschließenden "Entsorgen", hochzieht). Heute war es besonders "lustig". Ich bin vor das Hotel gegangen, zack hat der Gärtner erstmal eine ordentliche Portion Eklig auf die Straße gespuckt, kurz vor dem Frühstückssaal (welcher 20m weiter ist) noch ein Gast des Hotels. Danach hat man doch so richtig Lust auf Frühstück!
Nach dem morgendlichen Festmahl geht es los zur Uni: Auf diesem relativ kurzem Weg passiert oft allerhand! Man begegnet vielen Menschen die man noch nie gesehen hat (auch wenn man sie bestimmt schon mal gesehen hat, ich bin der Meinung, man trifft keinen Chinesen doppelt! Selbst die Dozenten sehen immer anders aus!). Die wenigen Westler fallen sofort auf, darunter die werten Mitstudenten. Die Stimmung morgens auf dem Weg nimmt asymptotisch ab und nähert sich dem Wert 0 an. Man nickt dem Kommilitonen freundlich zu, jedes weitere Wort könnte eines zu viel sein! Erst in der Uni entfaltet sich die ganze gute Laune, welche man vorher hinter einem Angela Merkel Gesicht versteckt hatte. Die ersten Stunden werden schnell "rumgebracht". Hilfsmittel wie "Pokemon" auf Handy oder "Mario Kart Emulator" können über kurze Durststrecken helfen, aber eine gute Kaffeepause ist meistens doch nicht zu kompensieren. Zum Glück sind die meisten Dozenten so fair und geben uns die Zeit, das braune Gold im Erdgeschoss zu erstehen.

Die Mittagspausen werden sehr oft in nahegelegenen Lokalen wie dem "Nudel-Mann", dem "Japaner", der "Snack-Bar" oder auch beim "Heisse-Platte-mit-Fisch-oder-Fleisch-auf-Nudeln-Mann" verbracht. Es ist doch immer wieder verwunderlich, dass man trotz einer ausführlichen und meiner Meinung nach deutlichen Bestellung, das falsche Essen bekommt. Es soll vorgekommen sein, dass aus einem Steak mit Pfeffer Sauce ein Fisch mit Pilz Sauce wurde. Weitere Skandale sollen an dieser Stelle aus bleiben!
Das Essen ist trotz alledem meistens super, es kommt hin und wieder vor, dass auch was ekliges dabei ist, aber die allgemeine Trefferquote liegt weit über 70%! Es soll halt auch ein wenig Abenteuer sein!

Mit einem mächtigen Suppen-Koma wandern die Studentenzombies gegen 13:30 Uhr zurück in den Hörsaal. Red Bull und Kaffee verhindern das sofortige Einschlafen und versetzen die Bande in einen tranceartigen Zustand. Die Aufnahme neuen Lehrstoffes ist meistens sehr schwer, es gibt aber vereinzelt Studenten unter uns, die noch Kraft zur Mitschrift aufweisen. Ich nicht.
Der Tag nach der Uni wird in letzter Zeit mit viel Vorbereitung für Präsentationen oder anderen Gruppenarbeiten wie unserer Capstone Unternehmenssimulation verbracht. Diese Aufgaben sind sehr zeitintensiv und fordern viel Konzentration von allen Beteiligten. Oft sieht man ein bekanntes Gesicht im Gang, welches die morgendliche Angela Merkel Form angenommen hat. Trotz alledem macht es (noch) Spaß und diese Simulation ist super.
Neben dem vielen "Fleißig-sein" gibt es aber auch noch Freizeit. Viele besuchen das Tongji-Fitnessstudio (oder besser, den Fitnessraum), gehen Kicken oder verbringen ihre Zeit mit Essen an der Straße.

Gestern ist mir nach dem Fitnessstudio(-raum) etwas lustiges und trauriges zugleich aufgefallen. Ich bin an einem Kinesen mit Deutschem Schäferhund vorbei gelaufen. Der Hund aus der Heimat hatte sich an irgendetwas "festgeschnüffelt" und der Besitzer wurde etwas ungeduldig. Da feuerte er dem Hund einen ellenlangen Satz auf Chinesisch entgegen und der Hund reagierte sofort. Der traurige Fakt ist: Der Hund kann mehr Chinesisch als ich! Und: Der Hund kann aufgrund seiner Herkunft auch noch Deutsch!
Aber, ich habe ja noch genug Zeit! Wǒ bǐ gǒu cōngmíng --> Ich bin klüger als ein Hund!

Komisch aber wahr: Es ist leichter in China ein Zugticket für einen Schnellzug/Nachtzug mit bestimmter Uhrzeit und Datum nach Peking zu buchen, als einem Taxifahrer die Destination "Bahnhof" zu erklären, obwohl man ihm ein "Zug-Symbol", eine Karte und die chinesische Übersetzung vor die Nase hält. Ähnlich wie mit dem Essen, man kann sich bemühen, bringt aber eh nichts ;) Dieses kleine alltägliche Chaos zeigt dem durchgeplanten Deutschen, dass er doch nicht alles in der Hand haben kann - aber irgendwie ist das auch gut so! Hier in der "Planwirtschaft" lebt doch alles ein wenig von der Planlosigkeit.

Man muss sich auch ein wenig an den Smog gewöhnen. Shanghai hatte in letzter Zeit laut Medienberichten 
die stärkste Smogbelastung seit Beginn der Aufzeichnungen 1997. Was wir hier als eklig und bedrückend empfinden muss für den Peking-Bewohner Kurort sein, betrachtet man die beiden Charts unterhalb. Ich empfehle Peking (Beijing) um 6:00 Uhr und 18:00 Uhr (Rushhour Zeiten). Zu diesen Tageszeiten steigen die Werte in den Bereich "Hazardous" (gesundheitsgefährdend) .



Trotz alledem freuen wir uns natürlich auf unsere Reise, welche in ein paar Stunden beginnt. Wir haben uns vorsichtshalber mal ein paar Atemschutzmasken besorgt, damit wir mal den echten China-Style ausleben können! Das ganze gepaart mit meiner Mao-Mütze und ner coolen Ray Ban - das wird der Hingucker! Fotos folgenden selbstverständlich!

So, 1 Monat ist rum! Ein weiterer plus ein paar Zerquetschte (Tage) stehen an, ich bin gespannt was noch alles passiert, freue mich aber riesig auf Singapur! 
Sonntag kommen wir aus Beijing zurück, werde also Montag/Dienstag wieder schreiben! Freitag wird Deutschland zelebriert, die Trikots sind schon in den Backpacks verstaut!

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende, ich hoffe es wird nicht so viel regnen in Deutschland, aber eigentlich ist es mir auch egal :-P Spaß! Gleich gehe ich erstmal auf die Post und versuche ein paar Postkarten nach Tschermenie zu verschicken, das nächste Abenteuer!
Beste Grüße,

Michael

Montag, 18. Juni 2012

Keine Angst - ich lebe noch!

Servus Viertelfinale Deutschland!

Etwas länger ist es her, aber um niemanden zu verunsichern: mich gibt es noch und Shanghai ist nicht gänzlich im Smog erstickt! In den letzten Tage ist nicht viel passiert, mein Leben ist ganz im Griff dieser ekligen "Uni-Krake", welche mich nicht so wirklich los lassen will. Wir haben zur Zeit soviel zu tun, wie in 2 Semestern an der HS in Ludwigshafen (trauriger Fakt, ich glaube so fühlt sich es an, wenn man Student an einer "normalen" Universität ist). Das einzige was mich über diese schweren Zeiten bringt, ist der große Restbetrag meiner Spesen ;)

Schlaaaand!


Na gut, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Also was ist so passiert die letzte Woche über. Ganz klar, die Fussball EM! Ich versuche soviele Spiele wie möglich zu schauen, auch wenn die Uhrzeiten nicht ganz zuschauerfreundlich sind (entweder 0:00 Uhr oder 2:45 Uhr). Großes Highlight die letzte Woche über war natürlich das Spiel "Deutschland vs. Niederlande" oder auch "Hobel vs. Käse". Das Spiel wurde zusammen mit ein paar Amis aus unserem Hotel in der Sportsbar "The Spot" gefeiert. Pünktlich zur zweiten Halbzeit des Portugal Spiels sind wir in Deutscher Fussballtracht in den Laden eingefallen und haben direkt mitgefiebert. Wir waren natürlich für die Dänen, der restliche Laden bestand allerdings fast nur aus Portugiesen die eine gute Stimmung machten. Als dann auch noch Portugal das finale Tor geschossen hatte hielt die Bande aus Portugal garnichts mehr und es wurde ausgiebig "Putugall, Putugall!" skandiert. Nachdem das Spiel rum war, verließen die Anhänger der Selecção den "Spot" und es wurde Zeit für den "richtigen" Fussball! Wir waren nicht die einzigen Deutschen in der Bar, sodass wir uns schnell bei ein paar Runden Kicker mit den anderen Germanen bekannt machten und bei frisch Gezapftem den EM-Knaller feierten. Die Stimmung war über 90 Minuten sehr geil, sogar die Amis aus unserem Hotel (welche Deutschland Trikots von uns trugen) versuchten diverse Fangesänge aufzugreifen. Der Begriff "Käskopp" wurde ihnen ausgiebig eingebläut ;)
Shanghai Fanmeile!
Nachdem "Superdeutschland" den Platz als verdienten Sieger verließ ginge es für uns raus auf die Straße, wo es bereits wieder hell war! Jetzt wurde es Zeit für ein altdeutsches Ritual, welches laut diverser Quellen schon von den alten Römern durchgeführt wurde......HUMBA! Angeleitet von dem Legaten Jerrik Maximus Wolkewitzus setzte sich die Masse auf den Boden, um alsbald in einem totalen Ekstaserausch zu "explodieren". Habe ein schönes Video eingebuden (leider musste ich die Qualität von HD auf irgendwas zwischen Nokia 3210 und Videokassette runterschrauben - tolles Internet hier!). Habe das Video nicht eingebuden, also einfach auf den Link klicken, dann öffnet es sich ;)


Das "Humbieren" wurde weitere Male auf der Straße durchgeführt, bis sich ein Teil der Gruppe abkapselte und zurück ins Hotel gefahren ist (es waren ja nur noch ein paar Stunden bis zur Vorlesung). Die etwas cooleren unter uns sind direkt wach geblieben, haben das Frühstück mitgenommen und gingen dann zur Vorlesung (Respekt!).
Eigentlich war mein Plan am nächsten Tag mit Kupschi klettern zu gehen - viel aus! An dieser Stelle großes Sorry an Matthias, es sollte sich hoffentlich nochmal ergeben ;) Naja, laut Forecast soll es die ganze Woche regnen, abwarten ;)
Was gibt es sonst noch so zu berichten?
Naja, leider nicht allzu viel. Wir haben diese Woche unseren Peking Trip für das nächste Wochenende geplant. Es geht mit dem Nachtzug 10 Stunden lang über eine Distanz von etwa 1500km Richtung Hauptstadt. Dort haben wir uns zu dritt ein hoffentlich nettes Hostel eingebucht (20€ zwei Nächte pro Person), um dann die Stadt unsicher zu machen. Wir haben Freitag frei, daher lohnt sich die weite Reise! Sonntag fahren wir dann mit dem Schnellzug zurück, dieser packt die Distanz in 4-5 Stunden. Denke es wird danach wieder eine Menge zu erzählen geben. Heute haben wir bis 17 Uhr Uni, es regnet die ganze Zeit und es gibt noch eine Menge zu erledigen für diese Uni.
Ich habe am Wochenende ein paar schöne Bilder von Pudong und dem Bund geschossen, die hänge ich euch noch an, damit der Eintrag nicht ganz so arm war :-P
Fund des Tages ist natürlich auch dabei!

Das etwa 200ste Bild der Skyline
Bund



Fans
Indische Marine grüßt!
Konnte Deutsch, war lustig ;)











Beste Grüße aus dem nassen, dafür Luft technisch wieder sauberen, Shanghai!

Michael

Fund des Tages


Die sinnvollste Rolltreppe der Welt!






Dienstag, 12. Juni 2012

Tagestrip nach Tongli und willkommen in der Suppe!

Servus Leute!
Tongli Altstadt
Puuh ist das schon lange her, dass ich mal wieder schreibe!

Es ist spät am Abend, aber genug Zeit für einen Blogeintrag bis der große EM-Knaller Frankreich vs. England anfängt (bei uns ist es dann übrigens 0:00 Uhr). Na gut, ich berichte mal vom Wochenende.

Samstag sind wir in aller frühe (wie ich bereits angekündigt hatte) aufgestanden, um nach Tongli (nicht zu verwechseln mit Tongji - das war die Uni!) zu fahren. Die Fahrt dauerte etwa 1,5 Stunden, welche wir sinnvoll zum Schlafen nutzen, denn die Nacht zuvor war ein wenig kurz. Zum Glück war der Bus klimatisiert, denn die Aussentemperatur betrug schon morgens um 7:30 Uhr etwa 25 Grad bei gefühlten 300% Luftfeuchtigkeit.

Nach der bestimmt schönen anderthalbstündigen Reise (ich hab ja geschlafen) sind wir in Tongli angekommen und wurde nach dem Ausstieg erstmal von einer "Wand" aus Hitze und Eklig empfangen! Wirklich kaum zu glauben, aber es waren 33 Grad und der Himmel war einfach nur grau (keine Ahnung, ob das an der hohen Luftfeuchtigkeit oder am Smog lag). Naja, die eingepackte Baumwolljacke blieb auch weiterhin im Rucksack, am liebsten wäre ich nackt rumgelaufen, aber dann hat man ja keine Hosentaschen (unpraktisch!). Schon beim sitzen lief einem die Brühe von allen Seiten runter und wir sollten ja noch den ganzen Tag auf Achse sein! Puh, das war hart!
Die Kanäle

Naja, genug der Heulerei!

Mit einem kleinen Bimmelbähnchen sind wir in die über 1000 Jahre alte Kanalstadt gefahren und fanden uns in einer wirklich schönen Gegend wieder. Wie im post-modernen Sozialismus üblich, wurde erstmal für den Eintritt in die Stadt gelöhnt (hatten wir bereits im Vorfeld erledigt). Tongli ist wirklich sehr schön und der große Vorteil anderen bekannten Kanalstädten gegenüber: es ist nicht so überlaufen. Man konnte sich wirklich gut in der Stadt bewegen und man hatte nie das Gefühl, dass zuviele Menschen an einem Platz wären. Natürlich sind wir ganz tourimäßig
mit den Schiffchen durch die Kanäle gefahren (hat ja auch nur 90 Affen
durch 4 gekostet). Das hatten wir auch bitter nötig nach dem vielen Laufen
Ni hao, lass Boot fahren!

durch die Stadt!
Wir liesen uns also etwa eine halbe Stunde durch die Kanalstadt "schiffrieren"
und bestaunten die alten Gebäude und schönen Brücken. Nach dem heißen Ritt mit dem Speedboot ging es erstmal weiter ins....China Sex Museum! Yes, endlich
mal was für die Augen (dachten wir :-P). Ein paar Facts: Das Sex Museum war erst
in Shanghai und ist seit kurzem in Tongli. Es ist das einzige in ganz China und
Tongli ist meist bekannter durch sein Sex-Museum, als für seine schöne Altstadt.
Bei ihm waren schon echte Superstars zu besuch!

Nun denn, die Spannung war groß und wir gingen in den Laden!
Für glaube ich 20 Chinagold waren wir dabei und direkt im Vorhof erblickten wir
eine Statur mit einem riesen....ähmm....sagen wir Gemächt, welche sofort fotographiert
werden musste! Ein paar lustige Posen mit dem "Großen" und die Tour ging weiter.
Das Museum war von seiner Anlage optisch sehr schön, aber die Inhalte....naja!
Ich verstehe nicht wirklich, was an dem Laden toll sein soll und so wirklich viel
über die Sexkultur der Kinesen habe ich jetzt auch nicht erfahren.
Naja, ich habe euch mal ein paar "schöne" Fotos angehängt, viel Spaß!

Endlich!!!
 
Der beste Mann auf'm Platz!
 
Hier hatte jeder seinen Spaß...
 
...jaaa...

...die Pferde

...Hunde

....Rehe

...nur die Dinos nicht - deshalb sind sie ja auch ausgestorben!
 




Tongli Lake
Nun denn, der Besuch im Sex-Museum war eher so ne 5- , aber wenigstens lustige Bilder gemacht!
Jetzt hatten wir noch ein wenig Zeit über und mussten schaun wie wir die rumkriegen. Wir
verließen die Altstadt und besuchten den nahegelegenen Tongli Lake. Der See ist sehr groß und an schönen Tagen bestimmt auch ein Blickfang, leider war alles sehr wolkenverhangen    und diesig (oder auch smogig, keine Ahnung!), sodass die Sonne nicht durchgekommen ist und alles
eher grau wirkte.Wir setzten uns an den See (also man darf sich das nicht so schön wie in Deutschland vorstellen, wir haben einfach eine Stelle ohne Müll gefunden, wo man seinen Allerwertesten niederlassen konnte) und ölten vor uns hin. Nachdem wir genug vom Schwitzen hatten ging es weiter Richtung Bushaltestelle, aber vorher sollte es noch für alle ein Eis in einer 70er Jahre Eisdiele geben.
Super gut, wir wurden mal wieder wie Stars empfangen: Die Kellnerinnen standen Spalier als die 4 Könige aus dem fernen Westen die komische Bude betraten, nur das mit dem prompten Bedienen hatten sie nicht so drauf. Wir bestellten eine Waffel mit Schokosauce, welche mit Cherrytomaten verfeiner wurde, es gab 3 verschiedene Eisbecher, die aber alle gleich waren. Naja, hat halt auch irgendwie nicht so geschmeckt, wie man das in DE gewohnt ist. Trotzalledem hatten wir viel Spaß in dem Laden :-P
So, jetzt ging es nur noch gen Shanghai und das wars von dem Tag!

Ach ja, da war ja noch das Deutschland Spiel um 2:45 Uhr unserer Zeit. Das haben wir geschaut....niiiicht :-P
Trotz Wecker und anderer Schlaf hindernder Mittel, sind Felix, Rettich und ich unabhänging von einander eingepennt und haben dies auch bis 5:30 Uhr konsequent durchgezogen. Denn dann kamen die Anderen von uns, die das Spiel geschaut hatten;sie wollten uns an ihrem HUMBA teilhaben lassen. Danke dafür! Fand ich gut, wollte ja eh nicht pennen!
Ansonsten ganz viel Schande über uns, dass wir das (wohl nicht so) spannende Spiel verpasst haben!

Na gut, weiter geht es!

Den Sonntag gingen wir ganz ruhig an. Der Smog-Index sagte uns "Moderat Verschmutzt" voraus und wenn man so durch Shanghai lief, wusste man, was damit gemeint war. Eine einzige Smogwand stand in der Stadt und machte eine Sicht weiter als 100 Meter fast unmöglich. Eklig!
Die Suppe steht in der Luft!
Wir entschieden uns für das Science and Technology Museum, das wurde schließlich von allen Reiseführern wärmstens empfohlen und vom Namen her klang es ja auch schonmal sehr cool ;-) Dies sollte sich später als Trugschluss herausstellen!
Wir gingen also in das schöne Museum (ein wirklich imposanter Bau, sieht einfach gewaltig aus!) und mussten für den Besuch 60 Chinataler zahlen, im Vergleich zu anderen Museen in Shanghai wirklich teuer! Das konnte ja nur super werden (dachten wir). So schlau wie wir waren, sind wir erstmal im Erdgeschoss in eine, sagen wir mal "komische" Ausstellung gegangen und wir wunderten uns schon die ganze Zeit, warum niemand unsere Karten sehen will. Naja, als wir durch waren, gingen wir mal ein Stockwerk höher, da war dann auch der offizielle Eingang ins Museum....wie dumm! Wir waren schon sehr enttäuscht von der Ausstellung im Erdgeschoss, daher musste ja jetzt der Knaller kommen - er kam nicht!
Er war der Beste!

Um es abzukürzen, das Museum kann garnix und wir verstehen den Hype darum nicht. Ein paar Sachen, wie Roboter die  Rubix Würfel lösen können, waren ganz cool, ansonsten war der Laden echt eine einzige Enttäuschung. Geht da nicht hin, sonder geht gleich auf den....Fakemarket!
Jap, damit der Tag nicht ganz für die Katz' ist, sind wir erstmal zum Fakemarket, welcher direkt neben dem Museum ist. Ich habe mir eine schöne Dockingstation für mein iPhone gekauft (65 Chinagold war der Deal!), eine Adidas Tasche für meine Frau (80 Affen, was tut man nicht alles für die Angetraute) und ein "I Love SH" - Tshirt (30 Yuan, hätte es aber auch später für 20 haben können - mist!). Der absolute Deal kommt jetzt: Marcel (aka. Rettich) und Felix waren auf der Suche nach "echten" Adidas Fussballschuhen.
Diese fanden sie auch und dealten mit dem Adidas-Retailer. Der gute Mann setzte seinen Startpreis bei....Achtung....3500 Yuan (das sind ca. 430€) für zwei Paar Fussballschuhe. Absolut lächerlich, wenn man bedenkt, dass man originale Adidas in Deutschland für weniger bekommt und diese waren definitiv keine echten Schuhe!
Na gut, wir haben dem Mann erstmal die Sachlage erklärt und nach zähem Verhandeln einen Preis von 300 Yuan gesetzt (man muss sich das mal kurz durch den Kopf gehen lassen, von 3500 auf 300 - bekloppt!). Naja, das Beste kommt jetzt!
Da packen die beiden ihre Kohle aus und stellen fest, sie haben nur 230 Chinaaffen! Was war also jetzt noch möglich?
Wir mussten uns finanziellen komplett nackt vor dem Verkäufer machen, denn er wollte sicher sein, dass wir wirklich keine Kohle mehr haben (ich hatte im Rucksack noch genug Kohle, aber musste er ja nicht wissen). Letztendlich hat er die Schuhe für 230 Yuan abgetreten (spitze!).
Aua, das muss doch weh tun!

Nach dem tollen Tag am Science and Technology Museum ging es heim für ein paar Spieße, Chinadöner und Nudeln ;)

Zum heutigen Tag gibt es nicht viel zu erzählen: Wir hatten nachmittags einen lustigen Kick mit Chinesen, bei welchem
sich Marcel erstmal den halben großen Zeh "weggeschreddert" hat (die neuen Schuhe sind wohl doch nicht so toll :-P).
Nach dem Fussballspiel ging es zum ersten Mal seit langem in die Muckibude. Die ist relativ klein, es gibt jedes Gerät (ausser die Cardio-Geräte) genau einmal, aber mit der zusätzlichen Shanghai-Hitze kommt man da gut ins Schwitzen (fühlt man sich doch gleich besser, auch wenn man nicht viel gemacht hat!).

So, mal sehen was die Woche noch so bringt. Am Wochenende soll es für uns auf eine Insel vor Shanghai geben, selbstverständlich folg der ausführliche Reisebericht!
Bis dahin wünsche ich weiterhin viel Spaß beim EM gucken! Achso, sollte jemand eine komische E-Mail von mir bekommen haben, mein Hotmail Account wurde geknackt (genauso wie mein VISA Konto) und ich hatte nichts damit zu tun. Dürfte aber jetzt wieder alles in Ordnung sein.

Grüße aus der Smog-Town,

Michael





Funde des Tages

Also irgendwie kommt mir das bekannt vor?!

Der neue Lambo - geiles Teil, endlich mal genug Platz für alle!