Mittwoch, 29. August 2012

Vietnam - 96 Stunden Nervenkitzel!

Hello-lah!

Nach einem langen Arbeitstag finde ich doch noch die Zeit, meinen kleinen Blog zu pflegen. Übrigens: "Hello-lah" ist "Singlish" (also Singapur Englisch). Hier in Singapur hängt man gerne ein "lah" an das Satzende und wenn man sagen möchte, dass etwas funktioniert oder man zustimmt, dann wird auf jegliche Satzteile verzichtet und einfach nur "can!" gesagt. Um es euch zu verdeutlichen, ein typischer Smalltalk im Büro:

"Hello-lah!"
"Hi-lah!"
"How do you do-lah?"
"Can!"
"Perfect-lah!"
"I know-lah!"
"You-lah?"
"Same-lah!"
"Kopi?"
"Can!"

Ho Chi Minh City
Manchmal würde ich mich am liebsten übergeben, wenn sich so ein Gespräch in die Länge zieht, aber ansonsten ist es recht unterhaltsam. Na gut, warum einen Blogeintrag? Richtig: Wir waren in Vietnam, ganz genau in Ho Chi Minh City (ehemals Saigon genannt). HCMC ist die ehemalige Südhauptstadt von Vietnam und war nicht mit den Amis verbündet. Darauf ist man hier auch besonders stolz und zeigt gerne, was man geschafft hat. Dazu aber später mehr!

T-96 Stunden...

Wie ich bereits in meinem letzten Post erwähnt hatte, war schon die Anreise voller Spannung geprägt! Webier bestand darauf, sein Maniküre Set mit nach Vietnam zu nehmen (man weiß ja nie, wie lang die Schrippen an den Füßen werden können und dann noch mit Flip Flops unterwegs...) und ließ sich dieses nur ungern bei der Sicherheitskontrolle abnehmen. Als wir es dann schließlich in den Flieger von Jetstar geschafft hatten, waren wir angenehm überrascht: Die Mühle sah total gut von innen aus, hatte schicke Ledersitze und wirkte insgesamt sicher. Im Gegensatz zu Ryan Air, wo eher das nostalgische Lego Interieur vorherrscht, war die Reservemaschine von Lufthansa bestens designed. Pluspunkt an Jetstar.

Was ein wenig auffällig war: der Flieger war nicht einmal zur Hälfte besetzt, aber nagut, einfach die Musik lauter machen, Augen zu und schon bekommt man nichts mehr davon mit! Nach 2 Stunden in der Luft kam die Durchsage, dass wir gleich landen und unseren Kram zusammen räumen sollen. Wir füllten noch eben ein paar Papiere für das Visum aus und spekulierten darüber, ob die Kiste auch wirklich landen kann. 
Während die Maschine aufsetzte und der Pilot durch die Sprechanlage: "Scotty - Umkehrschub!!" schrie fing der komplette Flieger an zu rappeln wie ein 1er Golf mit 160 km/h auf der Autobahn. Man hörte richtig, wie der Revell Bausatz anfing seine 200 Teile zu lockern. Wir dachten uns nur, gleich kommen bestimmt 100 kleine Asiaten reingestürmt und ziehen die Schrauben nach.

Der erste Weg am Flughafen sollte uns zur Immigration führen, wir sind schließlich mal wieder im Ausland und mussten unser schickes Visum (welches wir im voraus online bestellt hatten) vorzeigen. Die Bearbeitung sollte dann noch einmal 25 US Dollar kosten (oder auch 500.000 Schlumpis). "Schlumpi" ist die offizielle Währung von Vietnam und wird inoffiziell "Dong" genannt, aber aufgrund ihrer hohen Wertlosigkeit, wird sie im folgenden Beitrag weiterhin "Schlumpi" genannt. Das Visum muss natürlich in einen Pass rein, diesen sollten man immer bei sich haben...Pass...da war was! Wo war mein Pass! Ich habe mein Visum ausgefüllt und dann....sche*ße! Das Teil war noch im Flieger! Unglaublich, wie konnte das nur passieren?

Jetzt galt es schnell zu handeln, denn auf der Anzeigen sah man bereits, dass die Mühle von Jetstar wieder zurück nach Singapur wollte. Die kleinen Asiaten waren also schneller mit dem Schrauben nachziehen als gedacht. Mir blieben noch ca. 20 Minuten. Schnell rannten wir zum erst besten Schalter und fragten wer uns helfen konnte. Man zeigte uns mehr oder weniger freundlich den richtigen Schalter, welchen ich auch sofort aufsuchte. 

"Welche Maschine du geflogen?"
"Jetstar, aus Singapur!"
"Okay, du hinsetzen, wir helfen!"

Alles klar dachte ich mir, die Jungs haben noch Zeit, ich beruhige mich jetzt. Die 4 Herrschaften des vermeintlichen Service Schalters schlenderten mit der Ruhe eines Studenten 3 Monate vor der Klausurenphase davon und verschwanden hinter einer Tür. Nagut, vielleicht erleben sie das häufiger und sind deshalb ruhiger, was das angeht.
Pustekuchen: Die Zeit verging, niemand kam. 10 Minuten, die Passagiere waren bereits am Einsteigen und immer noch kein Helfer in Sicht. Jetzt galt es jeden zu fragen, selbst die Putzfrau! Auf einmal war er da, der Retter in der Not: Ein Vietcong...ähm sorry, ein Vietnamese mit Walkie-Talkie!!! Er hatte ein echtes Walkie-Talkie und mit diesem konnte er bestimmt jemanden erreichen!
Kaum zu glauben, aber wahr: er hat es geschafft und meinen Pass gerettet! Man schaute noch kurz in den Pass und wollte meine Identität überprüfen (es könnte ja sein, dass es noch so einen Depp gibt) und gab mir den Pass. Ein Hinkelstein fiel mir vom Herzen! Ich hatte schon Angst, ich müsste es Tom Hanks gleich tun, welcher in "Terminal" längere Zeit am Flughafen verbringen durfte. Auf die Frage, warum mir die offiziellen Herrschaften nicht helfen wollten, gab es nur die Antwort: "Die Arbeiten nicht für Jetstar!" 
Und wieso haben sie dann gesagt "wir helfen dir!" ?
Ich sag dazu nur eins:

"Willkommen in Vietnam!"

König in Schloss!
Nachdem mein Puls von 200 auf die üblichen 30 Schläge pro Minute abgeflacht war, konnten wir endlich immigrieren und danach Kohle abheben. Stattliche 6 Millionen Schlumpis wurden abgehoben, was etwa 300 US Dollar entspricht. Der Taxifahrer war der nächste Mensch, der uns über das Ohr hauen wollte, aber nicht mit uns: Wie man es auf jeder Internetseite nachlesen kann, war im voraus klar, dass die Taxifahrer immer versuchen die doofen Touris abzuziehen. Das ihr vermeintlich guter Trick der zu hohen Preispolitik im Internet publik ist, wissen sie wohl noch nicht, wie auch, dass man den Kurs von USD zu Schlumpi ganz einfach nachrechnen kann. Da meint der gute Mann, er wolle 20 USD für eine kurze Fahr ins Zentrum haben. Kurz gehandelt, da war die (fast) Schmerzgrenze bei 12 USD erreicht. Wir hatten aber nur Schlumpis, also fragten wir, was das in Schlumpis wäre: 400.000 Schlumpis (20 USD). Hah, da dachte er wohl, er könne seinen Trumpf ziehen, aber nicht mit uns! Webier zückte geschickt sein Nokia 1945 mit Dieselgenerator und Rechenschieber und erkannte die Gefahr! Fix berechnete er mit dem Gauß'schen Sinusdreieck die Mondrotation im Jahr des Nilpferds und schlug einen neuen Preis vor. Gebongt, der Fahrer war einverstanden.


Saigon Schoppen
Books, Drugs, 1-on-1?
Im Hostel angekommen wurde nur schnell das Zeug weggeworfen, denn wir wollten HCMC sehen! Wir liefen umher und stellten fest, wir sind im totalen Backpacker/Touri Viertel gelandet. Bedürfnisse aller Art wurden hier erfüllt: Gefälschte Lonely Planets, die gute alte Ray Ban in allen Farben, verbotene Substanzen zur Inhalation oder Oralen Einnahme, "leichte Damen" und Kneipen an allen Ecken. Wir setzten uns auf einen der vielen Hocker an der Straße und bestaunten das bunte Treiben. Mehrmals am Abend wurden uns die genannten "Annehmlichkeiten des Lebens" offeriert, welche wir dankend ablehnten. Bis auf einen Lonely Planet, den wollte ich haben. Der kleine Mann mit typisch vietnamesischem Reishut handelte eine halbe Ewigkeit mit mir und wollte die relativ gute Kopie des Lonely Planets nicht unter 6 USD rausrücken. Nagut, was soll der Geiz - gekauft! Übrigens: ein Bier kostet 10.000 Schlumpis (ca. 0,5 USD) und schmeckt im Vergleich zu der Plörre aus China fast wie ein Deutsches Bier! Kann ich nur empfehlen. Tipp an alle Nachmacher: 333 oder Saigon Bier, auch das Bier vom Feind "Hanoi" ist sehr gut! 

T-72 Stunden...

Mekong River
Für den nächsten Tag hatten wir bereits eine kleine Reise zum Mekong Delta (großer Fluss in Asien) gebucht. Die ganze Geschichte kostete schlappe 6 USD und beinhaltete: Busfahrt Hin und Zurück, Mittagessen, Krokodile beleidigen, mit Würgeschlange kuscheln, Bootsfahrten und diverse Süßigkeiten und Früchte.
Da die Fahrt bereits um 7:30 Uhr losging, wurde standesgemäß im Bus weiter geschlafen. Dort angekommen deckten wir uns erstmal mit Sonnenbrillen ein, diese hatten wir in der Eile des kurzen Morgens vergessen. Für 1 USD kauften wir uns die gute alte Ray Ban Wayfarer, wobei ich diesmal auf die Modellfarbe "Pink" setzte (dekadent!).
Behalten habe ich die Brille übrigens nicht :-P
Das Mekong Delta war ganz nett anzuschauen, die kleinen Inseln auf denen man uns ein wenig Kultur näher bringen wollte auch, aber das wohl Beste waren die Würgeschlange und Korkos! Ich hätte ja nie gedacht, dass sich Krokodile so wenig bewegen. Die Viecher haben einfach mit offenem Mund im Wasser gelegen und nichts gemacht. Auch den Webier wollten sie nicht essen, den ich mal kurz über das Geländer gehalten habe! Den restlichen Tag verbrachten wir damit HCMC bei Nacht zu erkunden und das Hard Rock Café zu finden. Eine Sache viel mir ja bereits in Deutschland auf, aber hier nahm das ganze ungeahnte Ausmaße an: Jeder Mensch heisst Nguyễn in Vietnam! Man brauch auch garnicht nach dem Namen fragen, in 98% der Fälle liegt man richtig. An dieser Stell Gruß an Mai Nguyen, welche unseren Postkasten managed ;-)


Wo kommt denn die her?
Hat sich der Webier nicht getraut!



Yamm, yamm - Krokos!

Bootstour auf dem Mekong
Like!











Christen in Vietnam


Alle bitte lächeln!
Notre Dame von HCMC (heisst echt so!)











T-48 Stunden...



Tempel
Buddhisten, Taoisten und Konfuzianisten
Heute stand eine Fahrt zu den "Cu Chi Tunnels" und dem Cu Chi Tempel ganz in der Nähe der kambodschanischen Grenze an. Hier haben die Guerilla von Cu Chi wacker gegen den kapitalistischen Feind aus US und A gekämpft. In einem über 200 km langem Tunnelsystem hat man sich mit allen Tricks gegen Captain America und Co. verteidigt. Man zeigte uns die Tunneleingänge und diverse Fallen, in welche man den bösen Ami lockte. Ein Tunneleingang war sehr sehr klein (siehe Bild) und nicht jeder war von seinen Körpermaßen prädestiniert, dort hinein zu passen. Eine etwas größere und breitere Dame aus dem holländischen Raum (mindestens 1,85m groß und 3 Rundkäse breit) zwängte sich auch in das kleine Loch und siehe da - stecken geblieben! Das konnte ja nur ein paar Sekunden dauern, dachte ich mir, aber nix da! Die ist nicht mehr raus gekommen. Ein Bild für die Götter! Da stehen ca. 10 Touris um den halben Körper der Holländerin herum und schauen zu, wie sich diese das Hüftgold verbiegt. Selbst die Hilfe des Lebensgefährten brachte keinen weiteren Erfolg. Diese Situation musste schamlos ausgenutzt werden, und ein "Let's go!" überspielte den super peinlichen Moment. Einer der Reiseführer erklärte der Dame, sie solle sich auf ein Holzbrett stellen (welches ihr gereicht wurde) und dann könnte sie sich besser rausdrücken. Dies funktionierte glücklicherweise auch und die Frau kam noch einmal mit einem Schrecken davon. Aus dieser Situation heraus entwickelte ich nach der "Singapur-Diät" (kein Geld mehr ausgeben, weil alles zu teuer ist) die "Vietnam-Diät" : sollte man zuviel Hüftgold haben, einfach einen unpassenden Tunneleingang suchen und solange stecken bleiben, bis man dünn genug ist, um den Tunnel wieder zu verlassen :-)

Highlight der Tour war die Schussanlage. Nachdem wir bereits in Peking davon hörten, wie gesetzlos das Areal um und in Kambodscha ist, waren endlich auch einmal da. Überall hörte man die harmonischen Töne von MG Salven und AK-47 Schüssen. Ein paar Schlumpis für den 4 Sterne General a.D. (außer Dienst) und ab ging es. Geschossen wurde auf Tierplakate (also nicht ganz so unsittlich wie in Kambodscha, wo Kühe, Hühner und sonstiges Getier hinhalten müssen). Während niemand zuschaute, schnappten wir uns noch ein paar Patronenhülsen, welche uns später viel Spaß am Flughafen brachten.


Und weg ist er!

Aua!



Hat den ersten Kunstpreis bekommen!


Schön!
Darf ich vorstellen: General Lee a.D.

Noch mehr Folterartikel!




OG Mohr is back!
OG Webier, gekonnt!



Der Feind!

Man sieht es zwar nicht so gut, aber ging nur in der Hocke!

Den Abend verbrachten wir mit Simon aus Neuseeland. Dieser etwas "nerdige" Wirtschaftsinformatiker (hach, wie es der Zufall doch will) aus Auckland erzählte allerhand von Australien, Neuseeland und kreierte den unglaublichen Spruch: "Ich öffne die Tür mit meinem Penis!". Der Hintergrund dazu: Der Hostel Schlüssel sah genauso aus wie, naja, das Gemächt des Mannes. Ob das eventuell damit zusammen hängt, dass der Hostel Besitzer homosexuell ist. Hmm, wir werden es nie erfahren!

T-24 Stunden...

Lange wurde ausgeschlafen und nach dem Check-Out der Nachmittag in HCMC zugebracht. Ein Haarschnitt für 3 USD, ca. 10 Ray Bans und leckeres Essen war der Inhalt dieses Tages. Wir entschlossen uns, nachdem irgendwie nichts mehr zu holen war in HCMC, ein Taxi zum Flughafen zu nehmen. Hier wurden wir endlich einmal abgezogen, denn wir fuhren mit Festpreis und der Fahrer machte extra das Taxameter an, welches am Ende einen niedrigeren Preis anzeigte. Mitten ins Gesicht!
Die Zeit am Flughafen wurde mit dem obligatorischen Burger King Besuch und ein paar Runden "Cau Da" (eine Art Hacky Sack mit Feder dran) totgeschlagen. Nach dem Sicherheitscheck mit Verlust der Patronenhülsen hatten wir noch stolze 20.000 Dong über, welche wir in eine komische Holzlibelle investierten. Die Libelle hat es bis zur Wartehalle geschafft, wo ich sie vergessen habe. Tut mir leid Libelle!

Ende!

So, das war mal wieder ein halber Roman, aber ich denke das Lesen hat sich gelohnt. Ich verweise gerne auf den Blog von Jerry Cloudjoke, welcher sich schon darüber echauffiert hat, dass ich ihm Besucher abzwacken würde. Sein letzter Beitrag enthält übrigens ein sehr geiles Video aus China, wo wir zu dritt Rikscha gefahren sind. Also anschauen, damit Jerry mehr Traffic bekommt!

Ich wünsche allen eine gute Nacht, 

bye-lah!

Funde des Tages


Webier und Ray Ban

Bis zum Bus sind sie uns gefolgt!

FAZ - hab ich sogar unter Wert gekauft! 

Na was hat der der Webier da versteckt?

Ohne Worte!


Donnerstag, 23. August 2012

Gleich geht es nach Saigon

Servus an alle,

normalerweise bin ich kein Fan von der mobilen Blogger Anwendung, aber warum eigentlich nicht einmal nutzen, wenn man schon Free Wifi in der Wartehalle hat ;)

Diesmal bin ich pünktlich am Ort, wo ich sein soll, aber der Herr Webier hat sich die Tricks von meinem Freund und Kollegen Jerry Cloudjoke (welchen ich an dieser Stelle grüßen möchte: Gude, die 50 Affen liegen auf deinem Fußboden!) abgeschaut: beim Sichhereitscheck hat er mal eben eine große Deo Dose Marke: Adidas Model: Dschihad und sein gesammeltes Nagelpflegeset sammt Philippinischem Buschmesser dabei gehabt. Na gut, warum auch nicht!

Wir haben vorher noch standesgemäß beim KFC genascht und dort den wohl kleinsten Burger aller Zeiten bekommen.

Die Schepperkiste von Jetstar wird die Bruchladung gegen 21:00 in Ho Chi Minh einleiten und wir versuchen dann mal unser Hostel zu finden. Im voraus haben wir kein Geld getausch, weil wir klug sind und uns ganz auf die Funktionalität Webier's VISA verlassen! Tioman lässt hoffentlich nicht grüßen!

Mein ganz besonderer Gruß gilt diesmal der Familie und Freudin: Hoffe die Geburtstagsfeier war gut ;)

Fernöstliche Grüße,

Reiseteam Webber und Moor (wie wir am Check-In genannt wurden)

P.S.: Dies könnte man fast als IGS Ausflug bezeichnen (Insider).

Mittwoch, 22. August 2012

Im Paradies von Tioman oder auch: mein ganz persönlicher Ramadan

Wie aus dem Katalog
Ich grüße die Lesergemeinschaft!

Mal wieder ist eine Woche in Singapur rum gegangen, meine BASF Mailbox quillt über mit Schreckensbotschaften aus dem ostasiatischen Raum (Erdbeben, Taifune, Vogelgrippe, Seuchen, Demonstrationen u.v.m.) und ich habe mir deshalb gedacht, verlasse ich doch mal das Land und diese schlimmen so genannten "Traveller Notifications", um eine entspannte Zeit in....Tioman zu haben. Jetzt fragt sich sicher jeder von euch, wo liegt denn das schon wieder? Um es euch leicht zu machen, habe ich fix einen Google Maps Ausschnitt eingefügt, damit man etwa eine Vorstellung bekommt, wo ich mich schon wieder rum getrieben habe.

So jetzt wisst ihr bescheid

Das Urlauberteam bestand diesmal aus dem Kollegen Weber, Rémy "der Geduldete" und meiner Wenigkeit. Der Plan war folgender: Samstag morgens um 5 Uhr aufstehen, die Metro erwischen, um pünktlich um 6 Uhr am "Golden Mile Complex" zu sein (wo die Busse abfahren). Die Bedeutung des Wortes "Plan" besagt laut Wiktionary folgendes:
 [1] ein durchdachtes Vorhaben, eine Idee oder Vorstellung einer Vorgehensweise
...oder Vorstellung einer Vorgehensweise. Den letzten Part der Definition sah Rémy "der Geduldete" als mustergültig an und meinte erstmal bis kurz vor 6:00 zu schlafen. Auch nach meiner Aufforderung "Rémy - vite vite à la gare!" (Insider für alle GPW-Exhäftlinge) gab der "kleine Sack" kein Tempo und wir waren kurzerhand genötigt eines der "günstigen" Singapur Taxen zu nutzen. Naja, wir haben natürlich alles noch geschafft und am Ende durften wir sogar warten (da kam wieder diese südasiatische Mentalität ins Spiel, nicht pünktlich zu sein). Nun denn, nach kurzer Fahrt ging es erstmal durch den Singapur Zoll, 10 Meter fahren, durch den malaiischen Zoll. Es soll Menschen geben, die machen das jeden Tag! Mal wieder wurden wir freundlich darauf hingewiesen keine Kaugummis, Alkoholika, Feuerzeuge in Schusswaffen Form und Ninja-Schwerter auf dem Rückweg dabei zu haben. Wir haben uns daran gehalten, auch wenn die Auswahl an Ninja-Schwerter auf Tioman sehr sehr verlockend war!

Um nach Tioman überzusetzen muss man erst nach Mersing fahren und dann eine der wenigen Fähren am Tag ergattern. Zum Glück war an diesem Wochenende Feiertag in Singapur und Malaysia, denn der Ramadan neigte sich seinem Ende zu und sollte Sonntag/Montag (ich bin mir da nicht so ganz sicher) groß gefeiert werden. In Singapur/Malaysia nennt man dieses Fest "Hari Raya" was so viel bedeutet wie "Großer Tag" (sehr einfallsreich). Was ich eigentlich damit sagen wollte ist, dass viel viel viel viele (viel viele....) Menschen das gleiche Vorhaben hatten wie wir und der Kampf um einen Fährplatz ähnlich geführt wurde, wie der Kampf um Rettungswesten auf der Titanic vor 100 Jahren. Das ganze entpuppte sich für uns zu einem Glücksspiel, ein Ticket für die Fähre gab es, Karten für den Bus erstmal nicht. Rémy und Christian (oh Gott wie hört sich das nur an - ich meine der Weber) sind los gespurtet um ein paar malaiische Taler am Automaten abzuheben, damit wir den Fährmann bezahlen konnten. Diesem viel dann plötzlich ein, es gäbe noch 3 Bustickets - super, die haben wir gleich genommen! Nach dem etwas "gescheiterten" Morgen waren wir wieder auf der richtigen Spur.

"A decent place" sagen die Malaien
Mit 300 anderen Menschen stellen wir uns in einer Wartehalle an, um die erste Fähre zu bekommen. Hier stellte sich wieder heraus: Wer zuerst kommt, malt zuerst! Die Gemeinschaft der Wartenden wurde durch 3 verschiedene Farben von Fährtickets klassiert: da gab es den "Grüne-Hochadel", die "Orange-Bourgeoisie" und das "Weiße-Proletariat" - also uns drei! Was hatte das zu bedeuten: ganz einfach, die mit den grünen Tickets durften zuerst los, der Rest musste warten. Warten, warten, warten - das war irgendwie das Motto des ganzen Tioman-Trips. Irgendwann kam die Fähre und nach 2 Stunden auf dem Kutter kamen wir auf der Paradies Insel an. Die ganzen "Angela-Merkel-Gesichter" verwandelten sich in strahlende Erstklässler, die noch nichts von ihrem Pech wissen, denn die Insel war wie man sich das Paradies vorstellt: Palmen, glasklares Wasser, weißer Sand und Sonne.

Sehr schön

Auf der Insel wurden wir direkt von den üblichen "Guten-Tag-ich-habe-das-letzte-Hotel-und-bringe-dich-für -NUR-das-doppelte-dort-hin" - Abziehern empfangen, aber schlau wie wir waren haben wir mit dem üblichen Satz "Ich guck mich nur kurz um und komme wieder" dankend abgelehnt. Trotzdem wussten wir nicht wie es weitergeht und die Insel war (fast) restlos ausgebucht. Da kam eine etwas ältere Damen aus Neuseeland um die Ecke, mit einem grässlichen Lena Meyer-Landrut Akzent und erklärte uns, dass die ganzen "coolen, gechillten und total abgebrannten Menschen" in ABC (Kürzel für Ayer Batang Chalet) im Norden von Tioman hausen. Das war also der Weg, den wir zu gehen hatten.

45 Minuten später und mit einem riesen Loch im Magen erreichten wir ABC. Nachdem wir fast alle Chalets abgeklappert hatten, fanden wir letztendlich doch noch eine nette Behausung. Taskliste: Insel erreichen (abgehakt), Schlafplatz sichern (abgehakt), Essen (in Arbeit). Wir suchten also erstmal einen Ort zur Nahrungsaufnahme. Dies sollte ja nicht allzu schwer werden, dachten wir. Pustekuchen: Hari Raya hat uns total einen Strich durch die Rechnung gemacht. Überall meinten die Shop -und Restaurantbetreiber geschlossen zu haben, denn Ramadan verbietet ja den Muslimen die Nahrungsaufnahme während des Sonnenscheins (aber wir sind doch 2 Christen und der gottlose Franzose!). Zum Glück hatte eine westliche orientierte Bar noch ein paar Sandwiches für uns, sodass wir nicht den Qualvollen Hungertod erleiden mussten!

Nach den leckeren Sandwiches und dem ersten "Duty-Free" Bier (die ganze Insel ist eine Duty-Free-Zone)
haben wir uns ein Schnorchel und Flossen für die erste Tauchexpedition geholt. Das Wasser rund um Tioman ist so klar, man kann mit dem bloßen Auge Umrisse von Korallen und Fischen erkennen. Die Unterwasserwelt ist sehr vielfältig und bietet allerhand - leider auch Seeigel! Während meines Tauchgangs mit Schnorchel und Brille habe ich die Mistviecher entdeckt und wollte noch eben den Franzosen warnen, da war es um mich geschehen: ein Fußball großes Seeungetüm mit schwarzen Zacken berührte mich am linken Fuß und ein Schmerz, wie wenn man sich den Fuß selber amputiert, Salz auf die Wunde schüttet und anschließend Marathon läuft durchströmte meinen Körper.

Ein kurze Pause am Strand und alles war wieder gut! Da kenn' ich nix!
Nach einer Stunde tauchen mit Nemo und Co. sind wir zurück in unser (räusper) "Ressort" und buchten direkt eine Schnorchel-Tour nach "Coral Island" für den nächsten Tag. Nun war es wieder soweit: der Hunger war da! Wir suchten vergeblich nach etwas Essbarem, nur 2 überfüllte Restaurants gab es, wo wir uns nach längerem Marsch für eines der beiden entschieden. Logbuch Tag 1 auf Tioman: Ende.

Tag 2 - Sonntag

Früh wollten wir aufstehen, aber vor 9:30 Uhr schafften wir es nicht. Die Betten waren hart wie 100 Jahre alter Zwieback und viele Freunde der Natur (wie zum Beispiel ein Gecko) teilten sich mit uns die Nacht. Für 10 Uhr war der Bootstrip angesetzt. Erstmal galt es was zu Essen zu finden - Fehlanzeige. Auch heute, am heiligen Hari Raya wurde mit dem Essen gegeizt! Der "Ressortleiter", welcher gleichzeitig auch der Ticket-Agent für die Tour nach Coral Island war, sammelte an allen möglichen Orten Flossen und Schnorchel, denn seine Auswahl war total verrottet und unbrauchbar. Auch einen der nahe gelegenen Shops "öffnete" (er hob das Ladengitter an, und klemmte einen Hocker drunter, damit es nicht wieder zugeht) der Kollege, sodass er dort Flossen und Co. besorgen konnte. Rémy, der im Banlieue von Lyon groß geworden ist, erfasste die Lage und fragte, ob wir nicht einfach was kaufen könnten. "Not my shop, other shop!" -"We pay everything!" "Ok boys, fast!". Das war ein Bild für die Götter: Rémy kroch unter dem Gitter in den Laden, packte alles was er gut fand und warf es mir zu. Am Ende drückten wir dem vermeintlichen Shopbesitzer ein paar malaiische Taler in die Hand und gut war! Essen gesichert!

Die Schnorcheltour war genial und wir sahen viel von der Insel! Die nächsten Bilder sollen mal wieder Worte sprechen lassen, ich bin jetzt ein wenig schreibfaul ;-)


Das Expeditionsteam
Schön!


Nicht bearbeitet - es sieht echt so aus!
Jap, sehr schön!



Kollege Godzilla war auch öfter vertreten

Sehr, sehr schön!
Gefährlich!

Nach der langen Tour waren wir praktisch pleite und benötigten Kohle, um irgendwo (vielleicht) was kaufen zu können. Einen Geldautomaten gibt es auf der Insel, dieser liegt in Tekek, 45 Minuten von ABC entfernt. Wir liefen also dort hin, um anschließend festzustellen, dass der Automat unsere VISA und Maestro nicht mag. Kein Geld, kein Essen, nicht einmal Wasser. Ich hatte noch ein paar Singapur Dollar im Geldbeutel, diese tauschte ich beim örtlichen Geldhai mit einen einmalig schlechten Wechselkurs gegen Malaysia Gold. Die letzte Kohle: 120 Spaßgeld! Davon gab es für jeden noch ein leckeres Abendessen, ein Bierchen und am Ende durfte jeder 10 Pfenning behalten (ich bin so selbstlos). Es lag ja nicht daran, dass wir arm waren, sondern einfach, dass wir dumm waren/sind. Warum sollte man auch darauf spekulieren, dass ein Geldautomat funktioniert. Achso: Telefon hat auch nicht wirklich funktioniert, Internetcafés gibt es wohl, waren aber immer geschlossen. Die einzige Verbindung zur Aussenwelt war dem Weber sein Steinzeit-Nokia mit T9-Feature. Unglaublich lustig: iPhone, iPad und andere Smartphones konnten da nichts, aber Nokia 2222 mit 3 Klingeltönen und 10 SMS Speicher hackte sich durch das globale Satellitennetz und ermöglichte uns die Hochfrequenzmorsekommunikation mit alten Enigma Maschinen, sodass die Aussenwelt wusste - wir leben noch! Hätten die bei Lost auch gebraucht ;-)

Tag 3 - Montag und Abreise

Abfahrt Fähre: 11 Uhr
Fahrzeit: 2 Stunden

Abfahrt Bus nach Singapur: 13:30 Uhr

So, ihr könnt euch ja schon denken was jetzt kommt. Erstmal gab es nichts zu essen, welch wunder. Wir trabten mit leeren Magen Richtung Fähre in Tekek und fragten hin und wieder, ob jemand wüsste, wo es was zu Essen gibt. Da passierte es: "Happy Hari Raya - come on and eat with us!" - Jackpot!
Wir wurden von einer muslimischen Familie eingeladen mit ihnen zu essen was wir nach kurzem Zögern dankend annahmen. Wir hielten uns trotz aller Freundlichkeit zurück und verköstigten nur Tee und ein paar leckere Kekse (okay, ich habe als einziger Reis genommen :-P). Am Ende habe ich doch noch meinen Frieden mit diesem etwas "umständlichen" Fest geschlossen.

Geil, Essen!
Treffen der Kulturen: Muslim, Christ(ian) und Franzose

Mit den Worten: "Perfect picture!" übergab er mir die Kamera...

Die Fähre erreichten wir mit halbvollem Magen, dafür pünktlich. Dies war mal wieder egal, denn 300 andere Menschen waren noch pünktlicher und wollten ebenfalls nach Hause. Der Plan den Bus zu bekommen war also für das Erste gescheitert. Auch die Diskussion mit den örtlichen Warlords half nicht weiter, wir wurden mtit einem "I don't care" einfach abserviert. Ein netter Mann wollte noch Beziehungen spielen lassen, um uns auf die erste Fähre zu schleusen, aber auch die sonst so verlässliche Methode der Korruption versagte gänzlich. Da saßen wir nun und warteten...warteten...warteten.
Gegen 15 Uhr waren wir in Mersing, also viel zu spät, aber....die Busse haben gewartet!

Uns war jetzt alles egal, keine Diskussionen mehr und einfach in den erst besten Bus nach Singapur rein. An der Grenze zu Singapur zählte der Busfahrer noch kurz durch, Rémy meinte : "Let's go, all in!" und der Busfahrer nickte nur und führte uns zum Ziel (wer weiss, ob wirklich alle drin waren).Geschafft.

So, das war mal wieder ein längerer und ausführlicher Post von mir, ich hoffe das Lesen hat Spaß gemacht. Am Donnerstag Abend werden der Weber und ich zurück in den Kommunismus reisen, denn es geht nach - Vietnam!!! Ich bin schon sehr gespannt, wer uns dort alles abziehen will :-) Der ausführliche Reisebericht folgt selbstverständlich!

Beste Grüße,

Michael

 Funde des Tages



Blick auf unsere Bude, jemand hat wohl das Licht angelassen...

Schaut mal genau auf die Liste ;-)


Dienstag, 14. August 2012

Zurück in China, Nationalfeiertag und Kurztrip nach Melaka

Servus wehrte Leserschaft!

Wieder einmal habe ich mir Zeit gelassen mit einem neuen Eintrag, aber jetzt ist ein wenig Zeit (naja es ist auch schon wieder sehr spät in Singapur) und ich schreibe ein bisschen über die letzten Vorkommnisse im Land des Luxus und der armen zwei Deutschen.
Chinatown
Letzte Woche haben wir ein wenig Chinatown unsicher gemacht. Es gibt nicht wirklich viel Neues zu berichten, schließlich war ich ja die letzte Zeit in China und irgendwie ist Chinatown halt eine "Light-Version" von eben diesem China. Alles ist knallbunt,  es gibt lauter (wer hätte es gedacht) Chinesen und man kann hauptsächlich: Essen!
Damit wäre fast alles gesagt, wäre da nicht dieser super Fund gewesen: Erich's Wuerstelstand!

Eine Oase in der Wüste



Erich ist ein tapferer CSU-Anhänger (wie man unschwer an den vielen "SPD-Nein danke!" oder "CSU-Fan" Aufklebern erkennen konnte) der Würstchen und Leberkäse in der chinesischen (fast) Enklave vertreibt. Super schön anzusehen, ein Stückchen Heimat mitten zwischen "Box2" und "Heuschrecke (fast) tot". Leider ist auch Erich's Unternehmung stark von der anhaltenden Touristisierung Chinatowns erfasst und somit waren seine Preise für ein Stück Leberkäs' oder ein Paar Frankfurter ganz im Singapur-Stil - exorbitant.

Yes Baby, Essenszeit!
Selbstverständlich sind wir mal wieder auf die Tourifalle reingefallen und haben in der erst besten Straße gefuttert. Die Straße nannte sich noch dazu "Chinatown Food Street", man konnte also garnicht ahnen, dass es hier teuer sein könnte. Aber, das Essen war lecker! Sollte man jedoch was für den kleinen Geldbeutel suchen, empfiehlt sich der "Chinatown-Komplex", ein Gebäude mit kleinem Fakemarket (juhuuu!) und im Obergeschoss gefüllt mit 1000 Chinesen und billigen Futterbuden. Hier gab es auch einen leckeren Kopi C für uns beide (und die Plörre schmeckte sogar für den Preis von 1 Dollar). Insgesamt ist Singapur's Chinatown recht hübsch anzusehen, aber nicht wirklich vergleichbar mit dem, was wir im echten China gesehen haben.

Bunt mögen sie hier, die Chinesen!
Hindu-Tempel in Chinatown











Kommen wir zum Highlight der Woche: Nationalfeiertag - Singapur ist 47 Jahre alt geworden!


Marina Bay
Ohhhhhh, ohhhhhh, ohhhhh
Dieses Ereignis musste natürlich gebührend gefeiert werden. Den ganzen Tag gab es Feste in der Stadt (habe ich nicht mitbekommen, war aber wohl so) und man hat am Abend ein riesen Feuerwerk springen lassen! Es gab auch eine offizielle Parade mit Panzer, Generälen, Peng Peng und alles an Explosivem was ein kleiner Stadtstaat zur Abwehr gegen die "gefährlichen" Muslime im Norden benötigt. Diese Show hat allerdings Geld gekostet und war dann doch nicht so interessant für uns. Wir haben uns gedacht, das wäre doch auch mal eine lustige Idee, wenn Deutsche Panzer am 3.Oktober durch Berlin fahren würden. Wäre sicher eine starke Pressemeldung ;) Natürlich nur Spaß, wir feiern schön im Stillen die Wiedervereiningung.
Das Feuerwerk konnte einiges, das muss man mal den Singapurern lassen! Die Kulisse war natürlich perfekt: im Hintergrunde die Skyline, zur Rechten das Marina Bay Sands, zur Linken das Fullerton Hotel und in der Front die Show mit der Kriegsmaschinerie Singapurs.
The Fullerton - ganz nett!
Riesen Lobster
Nach dem Geballer haben wir noch die Gegend rund um den Marina Bay erkundet und sind auf eine Pubstraße gestoßen, wo man hauptsächlich Lobster essen und viele Touris beim trinken bestaunen konnte (wie sollte es auch anders sein).


Soviel zu der Woche in Singapur - am Wochenende ging es raus aus dem Land nach Malaysia!

Christ Church in Melaka
Ziel sollte zunächst die Paradiesinsel Tioman sein, leider waren wir mit der Organisation zu spät, sodass dieses Ziel auf das kommende Wochenende verlegt werden musste. Als Alternative ging es nach Melaka. Zusammen mit Rémy dem Franzosen (welcher darauf beharrt, dass er kein Sch'ti ist) habe ich mich mit einem super Luxusbus für ein paar Kröten aufgemacht, um die historische Stadt (welche sogar UNESCO Weltkulturerbe ist) zu besuchen. Direkt am Busbahnhof haben wir 3 Deutsche getroffen die uns das beste Hostel in der Gegend empfohlen. Wie bin ich auf die Deutschen gestoßen? Das war ziemlich einfach: Sie standen vor einem Ticketschalter und haben sich nur beschwert und gestöhnt (da war mal wieder das Klischee bedient).
Scheeee
"Ringo's Foyer" ist ein mittelgroßes Hostel, welches super billig ist (15 Riggits, was etwa 3,80€ entspricht). Wenn man keine Ansprüche hat und nur günstig übernachten möchte, ist man hier genau richtig. Es gab wohl auch bessere Zimmer, aber der Franzose hat es sowieso als "Maison" empfunden und ich bin da sowieso spartanisch. Als super Feature gab es Moskitonetze,  konnte also nichts schief gehen ;) Wir haben unsere Backpacks abgelegt und sind sofort in die Stadt. Das Wetter war perfekt und Melaka ist auf jedenfall ein Besuch wert. Auch hier gibt es ein Chinatown, welches ich eher als das "Lloret de Mar" von Malaysia empfunden habe, dafür wiederum auch viele historische Gebäude und Ruinen. Wer also auf alte Steine und Kolonialbauten steht, ist hier genau richtig. Warum sieht die Stadt überhaupt so aus? 600 Jahre Melaka fasse ich fix in einem Satz zusammen: Erst kamen die Portugiesen, dann kamen die Käsegeier, dann die Briten und am Ende ist alles bei den Muslimen gelandet.
Godzilla
Soviel dazu, denke ich brauche nicht soviel sagen - die Bilder sollten für sich sprechen. Wir hatten eine super Zeit, das malayische Essern war sehr lecker (und vor allem brutal scharf) und das erste erschwingliche Bier nach langer Abstinenz hat auch gemundet. Lustiger Fakt: Die Hinfahrt hat 21 Singapur Dollar gekostet (13€) und die Rückfahrt 21 Riggits (5,30€). Man ist da ziemlich unkompliziert was das angeht, einfach die Währung hinten ändern ;) Also für alle Nachmacher, Tipp von mir: die Hinreise ab Johor Bahru beginnen (Busfahrt von Singapur dahin kostet 2 SGD und dann kann man ab JB für 3 Hühner, 1 Heuschrecke und 2 Tausenjährige Eier nach Melaka fahren).

Bunte Häuser
Hen hao!






Ruine von den Käsegeiern

von 1511 - damals noch Famosa genannt!

The Jonker Walk- Nachtmarkt













Melaka River


Godzilla mal ganz nah!


So Freunde der Nacht, ich werde mich jetzt verabschieden und bin gespannt auf morgen, da kommt mich das wehrte Schlemmerbrötchen (Insider) Mr. Weber besuchen. Dessen Maschine macht wohl heute nacht einen kurzen Stop in Katar und sollte dann nach Singapur kommen. Ich hoffe er hat genug deutsche Nahrung mitgebracht, Tüte Haribo war auf meiner Liste! Sollte dem nicht so sein, stecke ich ihm eine Packung Kaugummi zu und sag dem Zoll bescheid - dann geht es wieder ab nach Hause ;)

Beste Grüße,

Michael

Fund des Tages

Wer kennt sie nicht, die Endstufe von Blaupunkt...ups ich meinte "Bluepunk"